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Weltstillwoche

Warum Stillen bei Diabetes wichtig ist

Jährlich organisiert die Weltallianz für das Stillen (engl.: World Alliance for Breastfeeding Action, WABA) eine Weltstillwoche, um auf die positiven Effekte des Stillens hinzuweisen. Auch bei einem bestehenden Typ-1- oder Typ-2-Diabetes sowie nach Schwangerschaftsdiabetes wird Stillen – wenn möglich – ausdrücklich empfohlen.

 

Stillen fördert die Gesundheit von Mutter und Kind

Stillen stärkt nicht nur die Mutter-Kind-Bindung, sondern geht auch mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen für Mutter und Kind einher: So stellt Stillen einen Schutz vor Allergien und Infektionen dar und stärkt das Immunsystem des Säuglings. Zudem wird das Risiko der Kinder, später an Übergewicht oder Typ-2-Diabetes zu erkranken, durch Stillen reduziert.

Fachleute empfehlen eine Stillzeit von mindestens 4 bis 6 Monaten. Beikost sollte zusätzlich zum Stillen frühestens ab dem 5. Monat, spätestens ab dem 7. Monat eingeführt werden. Säuglinge sollten möglichst lange weiter gestillt werden.

 

Was ist beim Stillen bei Diabetes zu beachten?

Auch Frauen mit Diabetes wird das Stillen ihres Neugeborenen ausdrücklich empfohlen. Ein frühzeitiges Stillen nach der Geburt stabilisiert den Blutzuckerspiegel des Kindes und reduziert das Risiko für Unterzuckerungen. Zudem kann sich Stillen auch positiv auf den Zuckerstoffwechsel und die Diabetes-Einstellung der Mutter – besonders bei Frauen mit Typ-2-Diabetes – auswirken.

Frauen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes und einer Insulintherapie müssen beachten, dass Stillen zu einem erhöhten Energieverbrauch führt. Dies erfordert eine entsprechende Anpassung der Insulinmenge.

Da bestimmte orale Antidiabetika in die Muttermilch übergehen können, sollten Frauen mit Typ-2-Diabetes während des Stillens keine blutzuckersenkenden Medikamente in Tablettenform einnehmen. Reicht eine Ernährungsumstellung nicht aus, um die Blutzuckerwerte zu senken, sollte während des Stillens weiterhin Insulin gespritzt werden.

Weitere Informationen rund um das Thema Kinderwunsch und Schwangerschaft bei Diabetes finden Sie hier.

 

Stillen nach Schwangerschaftsdiabetes

Nach einem Schwangerschaftsdiabetes geht Stillen ebenfalls mit positiven Effekten einher: So kann das erhöhte Risiko der Mutter später einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln durch Stillen verringert werden. Auch das Risiko langfristig ein sogenanntes Metabolisches Syndrom zu entwickeln, wird durch Stillen deutlich gesenkt.

Schwangerschaftsdiabetes ist eine Stoffwechselstörung, die erstmals in der Schwangerschaft auftritt und nach der Entbindung meist wieder verschwindet. Mehr zum Schwangerschaftsdiabetes lesen Sie hier.

 

diabinfo-Podcast

Auf diabinfo.de stehen Ihnen mehrere Podcast-Folgen zum Thema Schwangerschaft bei bestehendem Diabetes sowie Schwangerschaftsdiabetes zur Verfügung. Hören Sie rein!

 

Quellen:

Hummel, M. et al.: Diabetes und Schwangerschaft. In: Diabetol Stoffwechs, 2023, 18: S218-S227

Schäfer-Graf, U. et al.: Gestationsdiabetes mellitus (GDM), Diagnostik, Therapie und Nachsorge. In: Diabetol Stoffwechs, 2023, 18: S228-S238