Hauptinhalt anzeigen

Angina pectoris: Das Wichtigste im Überblick

Wissenschaftliche Unterstützung: Prof. Dr. Julia Szendrödi

Angina pectoris, im Volksmund auch Brustenge genannt, gehört zu den sogenannten ischämischen Herzkrankheiten und ist zugleich das Hauptsymptom einer Koronaren Herzkrankheit (KHK).

Bei der KHK kommt es zu Verengungen der Herzkranzgefäße, sodass diese das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgen können. In der Folge treten die für Angina pectoris typischen Schmerzen im Brustkorb auf. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Komplettverschluss eines Gefäßes und dadurch zu einem Herzinfarkt.

Das Risiko für eine KHK wird durch verschiedene beinflussbare und nicht beeinflussbare Faktoren wie Rauchen, Übergewicht und Diabetes erhöht. Eine Umstellung des Lebensstils und eine Berücksichtigung der Risikofaktoren bilden die Grundpfeiler einer erfolgreichen Therapie.



1. Was ist eine Angina pectoris?

Bei Angina pectoris (lateinisch für angina = Enge; pectus = Brust), umgangssprachlich häufig auch als Brustenge bezeichnet, treten anfallartige Schmerzen im Brustkorb auf. Sie werden als brennend, einengend oder auch als drückend beschrieben. Verursacht wird die Angina pectoris durch Verengungen der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Blut und dadurch mit Sauerstoff versorgen.

Die Angina pectoris gehört zu den sogenannten ischämischen Herzkrankheiten und ist zugleich das Hauptsymptom der Koronaren Herzkrankheit (KHK). Bei der KHK bilden sich an den Gefäßwänden Ablagerungen (Plaques) aus Fett, Cholesterin, Kalk und Bindegewebe, die die Gefäße verengen und den Blutfluss beeinträchtigen. In der Folge erhält der Herzmuskel nicht mehr ausreichend sauerstoffreiches Blut. Dies führt zu den charakteristischen Schmerzen im Brustkorb.

Gut zu wissen:

Unter dem Fachbegriff ischämische Herzkrankheiten werden Herzerkrankungen zusammengefasst, bei denen es aufgrund einer Arteriosklerose zu einer Verengung oder Blockade der Herzkranzgefäße kommt.

Die Angina pectoris wird in 4 Schweregrade eingeteilt:

  • Schweregrad 1: Keine Beschwerden bei Alltagsbelastungen wie Gehen oder Treppensteigen, aber bei plötzlicher oder längerer körperlicher Belastung treten Schmerzen auf.
  • Schweregrad 2: Beschwerden bei stärkerer Anstrengung wie schnellem Laufen, Bergaufgehen, Treppensteigen nach dem Essen, bei Kälte, Wind oder psychischer Belastung.
  • Schweregrad 3: Beschwerden schon bei leichter körperlicher Belastung wie normalem Gehen oder dem morgendlichen Ankleiden.
  • Schweregrad 4: Beschwerden in Ruhe oder bei geringster körperlicher Belastung.

 

Die der Angina pectoris zugrunde liegende KHK ist eine der häufigsten Volkskrankheiten. Mehr als 9 von 100 Personen im Alter von 40 bis 79 Jahren entwickeln im Laufe ihres Lebens eine KHK. Männer erkranken etwas häufiger als Frauen. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für eine KHK an. In der Altersgruppe über 65 Jahre sind circa 18 von 100 Frauen und 28 von 100 Männern von einer Koronaren Herzkrankheit betroffen.


2. Was sind die Folgen einer Angina pectoris?

Eine Angina pectoris geht mit einer eingeschränkten Lebensqualität einher. Zudem kann die Angina pectoris beziehungsweise die ihr zugrunde liegende Koronare Herzkrankheit (KHK) andere Erkrankungen des Herzens zur Folge haben:

  • Herzinfarkt: Die Herzkranzgefäße versorgen das Herz mit Sauerstoff. Bei einer KHK sind diese verengt. Verstopft eines der Herzkranzgefäße vollständig, wird ein Teil des Herzmuskels nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Es kommt zu einem Herzinfarkt.
  • Herzinsuffizienz (Herzschwäche): Durch die KHK kann der Herzmuskel geschwächt werden, wodurch die Pumpkraft des Herzens nachlässt und die betroffenen Personen weniger leistungsfähig sind.
  • Herzrhythmusstörungen: Wird das Herz aufgrund der KHK nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, können die für den Herzrhythmus verantwortlichen Herzmuskelzellen geschädigt werden. Der Herzschlag gerät dadurch aus dem Takt und wird schneller, langsamer und/oder unregelmäßig.

3. Was erhöht das Risiko für eine Angina pectoris?

Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko, eine Koronare Herzkrankheit (KHK) und damit eine Angina pectoris zu entwickeln, erhöhen können. Viele davon werden durch den Lebensstil beeinflusst und sind veränderbar. Andere Ursachen einer KHK und somit von einer Angina pectoris sind unveränderlich.

 

Zu den wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren einer Angina pectoris zählen:

 

Nicht beeinflussbare Risikofaktoren einer Angina pectoris sind:

  • Alter: Mit steigendem Alter kommt eine Angina pectoris häufiger vor.
  • Geschlecht: Männer erkranken häufiger als Frauen.
  • Erbliche (familiäre) Faktoren: Haben oder hatten enge Verwandte (Großeltern, Eltern) eine KHK, ist die Wahrscheinlichkeit größer, ebenfalls eine KHK und damit einhergehend eine Angina pectoris zu entwickeln.

4. Wie kann einer Angina pectoris vorgebeugt werden?

Da die Ursache der Angina pectoris immer eine Koronare Herzkrankheit (KHK) ist, lässt sich der Brustenge nur vorbeugen, indem der KHK vorgebeugt wird. Die wichtigste Maßnahme zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie der KHK ist ein gesundheitsförderlicher Lebensstil. Dazu gehören:

 

Bei Menschen, die bereits Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen, sollten diese ärztlich behandelt werden. Das sind insbesondere:


5. Wie hängen Angina pectoris, Diabetes und Adipositas zusammen?

Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas) und/oder Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu denen auch die Koronare Herzkrankheit (KHK) mit ihrem Hauptsymptom Angina pectoris gehören. Dies gilt sowohl für Typ-1-Diabetes als auch für Typ-2-Diabetes.

Zudem haben Menschen mit Angina pectoris ein erhöhtes Risiko, Folgeerkrankungen wie einen Herzinfarkt zu entwickeln, wenn sie stark übergewichtig und/oder an Diabetes erkrankt sind.

Menschen mit Diabetes sollten deshalb ihre Blutzuckerwerte im Auge behalten und ihre individuellen Zielwerte möglichst erreichen. Hierbei sollte ein regelmäßiger Austausch mit der Diabetologin oder dem Diabetologen erfolgen. Sollte zudem eine Adipositas vorliegen, sollte mit der Ärztin oder dem Arzt darüber gesprochen werden, auf welche Art und Weise das Körpergewicht reduziert werden kann.


6. Was sind die Symptome einer Angina pectoris?

Kommt es zu einer Angina pectoris, spüren betroffene Personen in den meisten Fällen:

  • Schmerzen im Brustkorb: Die Beschwerden werden von den betroffenen Personen als brennend, einengend, dumpf oder ziehend beschrieben. Die Schmerzen können in den Oberbauch, die Arme, den Unterkiefer, den Nacken, den Hals oder die Schultern ausstrahlen.
  • Atemnot: Besonders bei Anstrengung kommt es zu Atemnot. Im fortgeschrittenen Stadium der Angina pectoris kann die Atemnot bereits in Ruhe auftreten.

Gut zu wissen:

Die Angina pectoris ist das Hauptsymptom der Koronaren Herzkrankheit (KHK). Sie entsteht, wenn sich die Herzkranzgefäße verengen und der Herzmuskel schlechter durchblutet wird.

Eine Angina pectoris äußert sich nicht bei allen Menschen gleich: Frauen, Personen mit Diabetes und ältere Personen haben seltener Schmerzen oder ein Engegefühl im Brustkorb.

Je nachdem, in welchen Situationen die Symptome der Angina pectoris auftreten, unterscheiden Ärztinnen und Ärzte 2 verschiedene Formen:

  • Stabile Angina pectoris: Schmerzen treten nur unter Belastung auf und immer in den gleichen Situationen, etwa beim Treppensteigen, bei Stress, nach einer reichhaltigen Mahlzeit oder bei Kälte. Nach einer kurzen Ruhepause lassen die Beschwerden nach.
  • Instabile Angina pectoris: Schon bei geringer Belastung oder in Ruhe treten Schmerzen auf, die auch länger anhalten.

 

Die stabile Angina pectoris ist kein ärztlicher Notfall. Sie muss dennoch ärztlich überprüft und behandelt werden.

Die instabile Angina pectoris ist hingegen lebensbedrohlich und ein ärztlicher Notfall. Sie erfordert schnelle ärztliche Hilfe, da sie auf einen bevorstehenden Herzinfarkt hindeutet. Kommt es zum ersten Mal zu einem schweren Anfall von Angina pectoris oder sind die Schmerzen deutlich stärker als bei früheren Anfällen, gilt es unter der Rufnummer 112 den Rettungsdienst zu rufen.

Gut zu wissen:

Anzeichen für einen Herzinfarkt:

  • Starkes Enge- oder Druckgefühl in der Brust
  • Kurzatmigkeit und Atemnot
  • Stechende, brennende oder drückende Schmerzen hinter dem Brustbein
  • Schmerzen, die in den linken oder rechten Arm, in den Rücken, Hals oder Oberbauch ausstrahlen
  • Schmerzen oder Taubheitsgefühle im Oberkörper, die in die Schulterblätter, den Hals, Nacken und den Kiefer ausstrahlen können

Die Beschwerden treten oft plötzlich auf, halten länger als 5 Minuten an und bessern sich auch nicht, wenn man sich ausruht.

 

Weitere mögliche Beschwerden sind:

  • Übelkeit, Erbrechen
  • Schwitzen oder kalter Schweiß
  • Blässe
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Schwächegefühl, Schwindel, Bewusstlosigkeit
  • Todesangst

7. Wie wird eine Angina pectoris diagnostiziert?

Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist die häufigste Ursache einer Angina pectoris. Treten Schmerzen in der Brust auf, muss es sich aber nicht immer um eine durch eine KHK bedingte Angina pectoris handeln. Es gibt eine Reihe anderer Erkrankungen des Herzens, der Lunge, der Atemwege und der Speiseröhre, die ähnliche Beschwerden verursachen können und ärztlich ausgeschlossen werden müssen. Auch psychische Belastungen können Beschwerden verursachen, die denen einer Angina pectoris ähneln.

Relevant für die Ärztin oder den Arzt sind zunächst

  • Alter
  • Weitere Erkrankungen
  • Wie sich die Beschwerden genau äußern und in welchen Situationen sie auftreten
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei nahen Verwandten (Großeltern, Eltern)
  • Risikofaktoren wie Rauchen

Darüber hinaus tastet die Ärztin oder der Arzt den Brustkorb ab. All das hilft bei der Einschätzung, ob es sich bei den Schmerzen im Brustkorb um eine durch eine KHK verursachte Angina pectoris handelt.

 

Besteht nach der ersten Einschätzung der Verdacht, dass eine KHK und damit einhergehend eine Angina pectoris vorliegt, sorgen weitere Untersuchungen für Klarheit:

  • Elektrokardiogramm (EKG): Dieses misst die elektrische Aktivität des Herzens. Veränderungen im EKG können auf Engstellen in den Herzkranzgefäßen und damit auf eine KHK hindeuten.
  • Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie): Sie kann Hinweise auf Durchblutungsstörungen in den Herzkranzgefäßen liefern.
  • Bildgebende Untersuchungen: Verfahren wie Magnetresonanz- (MRT) oder Computertomographie (CT) können aufzeigen, ob Verengungen in den Herzkranzgefäßen vorliegen.

Welche Untersuchungen zur Abklärung von Schmerzen in der Brust nötig sind, hängt auch vom Alter, den Vorerkrankungen und der Art der Beschwerden ab.

 

Bestätigen diese Untersuchungen eine KHK, führt die Ärztin oder der Arzt häufig noch eine Reihe weiterer Tests durch. Sie helfen bei der Therapieplanung und tragen dazu bei, das Risiko für Folgeerkrankungen einer KHK, wie etwa einen Herzinfarkt, genauer einschätzen zu können. Dazu gehören zum Beispiel die Blutdruckmessung und ein Blutbild.


8. Wie wird eine Angina pectoris behandelt?

Das Ziel der Behandlung der Koronaren Herzkrankheit (KHK) und der Angina pectoris ist es, die Häufigkeit der Angina pectoris-Beschwerden zu reduzieren und die körperliche Belastbarkeit der Patientinnen und Patienten zu steigern. Darüber hinaus soll das Risiko für die Entwicklung von Folgeerkrankungen wie einem Herzinfarkt gesenkt werden.

Die Behandlung der Angina pectoris basiert auf 2 Säulen: Der Umstellung des Lebensstils und der Therapie mit Medikamenten. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, können durch verschiedene operative Eingriffe die verengten Herzkranzgefäße wieder durchlässig gemacht werden.

Veränderung des Lebensstils

Um der KHK, die der Angina pectoris zugrunde liegt, entgegenzuwirken, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:

  • Machen Sie regelmäßig Sport: Dauer und Intensität der sportlichen Aktivität hängen vom Schweregrad der KHK beziehungsweise dem Risiko für Folgeerkrankungen ab. Bevor Sie beginnen, sollten Sie sich ärztlich untersuchen lassen und mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt abklären, welche Sportarten geeignet sind. Generell ist eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining für mindestens 2 Stunden pro Woche sinnvoll. Grundsätzlich gilt: Jede Minute mehr Bewegung ist positiv und tut gut!
  • Ernähren Sie sich ausgewogen: Empfohlen wird eine kaloriengerechte, ballaststoffreiche Ernährung, die reich an Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten ist und wenig gesättigte Fettsäuren enthält.
  • Bauen Sie bestehendes Übergewicht ab.
  • Alkohol vermeiden: Verzichten Sie am besten ganz auf Alkohol: Schon geringe Mengen sind schädlich und können das Risiko für verschiedene Erkrankungen erhöhen sowie sich negativ auf die Lebenserwartung auswirken.
  • Rauchstopp: Hören Sie mit dem Rauchen auf. Zigaretten & Co. zählen zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Geben Sie auf Ihre Psyche Acht: Reduzieren Sie Stress und achten Sie auf Ihre mentale Gesundheit. Sollten Sie bemerken, dass Sie Angststörungen oder depressive Phasen haben, suchen Sie sich professionelle Hilfe.

Gut zu wissen:

Eine Infektion mit einer Grippe erhöht bei Vorerkrankungen wie einer KHK das Risiko für einen Herzinfarkt. Menschen mit einer KHK wird deshalb eine jährliche Grippeschutzimpfung empfohlen.

Behandlung mit Medikamenten

Die für Angina pectoris charakteristischen Beschwerden und die damit verbundenen Einschränkungen im Alltag können durch verschiedene Medikamente gelindert werden. Medizinisches Fachpersonal kann dafür zum Beispiel sogenannte Betablocker, Kalziumkanalblocker oder auch Nitrate verschreiben.

Darüber hinaus ist es wichtig, die Grunderkrankung der Angina pectoris, die Koronare Herzkrankheit (KHK) zu behandeln. Dafür stehen ebenfalls verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung. Dazu zählen vor allem Medikamente, die das Blut verdünnen, sodass es besser durch die verengten Herzkranzgefäße fließen kann. So kann das Risiko für Blutgerinnsel gesenkt werden.

Wichtig ist außerdem, auch weitere Risikofaktoren, die sowohl die KHK selbst als auch die Entstehung von Folgeerkrankungen begünstigen können, im Blick zu behalten und bei Bedarf zu behandeln. Dazu gehören unter anderem Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und Diabetes.

Operative Eingriffe

Reichen die Veränderung des Lebensstils und die Therapie mit Medikamenten nicht aus, stehen verschiedene operative Eingriffe zur Behandlung der KHK und damit der Angina pectoris zur Verfügung. Das Ziel all dieser Eingriffe ist es, den Blutfluss zum Herzen zu verbessern oder wiederherzustellen. Es gibt verschiedene Verfahren:

  • Angioplastie: Mit diesem Verfahren werden verengte oder verschlossene Blutgefäße wieder geöffnet oder geweitet. Dafür wird über ein Blutgefäß in der Leiste ein dünner Draht (Herzkatheter) in das verstopfte Herzkranzgefäß eingeführt und bis zur verengten Stelle vorgeschoben. Die Spitze des Katheters kann dort zu einem Ballon aufgeblasen werden, um das Gefäß aufzuweiten, sodass wieder ausreichend Blut durch das Gefäß fließen kann. Dies bezeichnet man als Ballondilatation. Um zu verhindern, dass sich das Gefäß wieder verschließt, wird ein Röhrchen aus Drahtgeflecht (Stent) in das Gefäß eingesetzt.
  • Bypass-Operation: Sind gleich mehrere Blutgefäße verengt oder gelingt die Aufweitung des verengten Blutgefäßes mit dem Ballonkatheter nicht, legt die Chirurgin oder der Chirurg einen oder mehrere Koronar-Bypässe an. Dabei handelt es sich um eine Art „Umgehungsstraße“ für die Blutzufuhr. Dafür wird an einer anderen Stelle des Körpers ein Blutgefäß entnommen und verwendet, um eine Umleitung um das blockierte Herzkranzgefäß zu legen.

Prognose der Angina pectoris

Sowohl die KHK, die Grunderkrankung der Angina pectoris, als auch der Herzinfarkt – eine der häufigsten Folgeerkrankungen der KHK – gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Beide Erkrankungen können die Lebenserwartung deutlich verkürzen. Deshalb ist es wichtig, die KHK und die vorliegenden Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (zum Beispiel Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes) zu behandeln beziehungsweise diesen vorzubeugen.

Die betroffenen Personen sollten ihren Lebensstil konsequent umstellen und die von der Ärztin oder dem Arzt verordneten Medikamente regelmäßig einnehmen. So lässt sich das Fortschreiten der Ablagerungen meistens aufhalten. Dadurch kommt es seltener zu Folgeerkrankungen und Todesfällen.

Quellen:

Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin: NVL Chronische KHK – Patientenblätter. 2021 (Letzter Abruf: 07.05.2024)
Bundesärztekammer et al.: Patientenleitlinie zur Nationalen Versorgungsleitlinie Chronische Koronare Herzkrankheit: KHK. Version 4.0. 2023
Bundesärztekammer et al.: Nationale Versorgungsleitlinie Chronische KHK. Langfassung. Version 6.0. 2022
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. et al.: ESC Pocket Guidelines: Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Version 2021
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.: Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol. 2023
Khoja, A. et al.: Risk Factors for Early-Onset Versus Late-Onset Coronary Heart Disease (CHD): Systematic Review and Meta-Analysis. In: Heart Lung Circ, 2023, 32: 1277-1311
Macieira, S. et al.: Diabetes, kardiovaskuläres Risiko und koronare Herzkrankheit. In: Diabetes aktuell, 2022, 20: 237-241
Marx, N. et al. (Hrsg.) (2023): Klinische Kardiologie – Krankheiten des Herzens, des Kreislaufs und der herznahen Gefäße. 9. Auflage. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg, ISBN: 978-3-662-62931-4
Stand: 07.05.2024