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Schlaganfall – das Wichtigste auf einen Blick

Wissenschaftliche Unterstützung: Prof. Dr. Julia Szendrödi

Bei einem Schlaganfall ist die Blutzufuhr zu einem Teil des Gehirns unterbrochen – entweder durch ein blockiertes Blutgefäß oder durch das Platzen eines Blutgefäßes. Besonders gefährdet sind Menschen mit Bluthochdruck, Bewegungsmangel, starkem Übergewicht (Adipositas) oder weiteren Erkrankungen.

Wer auf einen gesunden Lebensstil achtet, kann das Risiko für einen Schlaganfall stark verringern. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollten betroffene Personen oder Angehörige umgehend den Notruf wählen – jede Minute zählt. Werden Patientinnen und Patienten möglichst schnell behandelt, sind die Prognosen am besten.



1. Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutzufuhr zu einem Teil des Gehirns unterbrochen wird. Auslöser kann die Blockade eines Blutgefäßes (ischämischer Schlaganfall) oder das Platzen einer Blutgefäßwand, gefolgt von einer Blutung (hämorrhagischer Schlaganfall), sein. Die Anzeichen eines Schlaganfalls treten plötzlich, also schlagartig, auf. Ein Schlaganfall wird häufig auch als Hirnschlag bezeichnet. Ärztinnen und Ärzte verwenden meist den Fachbegriff Apoplex.

Bei einem ischämischen Schlaganfall blockiert ein Blutgerinnsel oder eine Ablagerung ein Blutgefäß (Arterie), das Blut zum Gehirn transportiert. Dadurch werden die Nervenzellen im betroffenen Bereich des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Sie beginnen abzusterben. Der Bereich, der direkt betroffen ist, erleidet einen nicht umkehrbaren (irreversiblen) Schaden. Um den direkt betroffenen Bereich, den Kern, herum gibt es eine Zone, in der die Zellen zwar geschädigt sind, die betroffenen Zellen können sich aber wieder erholen. Der Körper reagiert auf einen ischämischen Schlaganfall mit einer Entzündung. Entzündungszellen können in das betroffene Gewebe einwandern, was zu weiteren Schäden führt.

Im Unterschied dazu bricht bei einem hämorrhagischen Schlaganfall die Wand eines Blutgefäßes im Gehirn, was zu einer Blutung im Hirngewebe führt. Dabei steigt der Druck im Schädel. Zudem wird die Sauerstoffversorgung im Bereich der Blutung beeinträchtigt – Nervenzellen sterben ab.

Sprechen Ärztinnen und Ärzte von einem sogenannten „kryptogenen" (verborgenen) Schlaganfall, ist der Auslöser nicht klar ersichtlich.

Gut zu wissen:

Jeder Schlaganfall ist gefährlich, weil er zu einer Unterbrechung der Blutzufuhr zum Gehirn führt. Nervenzellen werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und sterben ab. Innerhalb weniger Minuten kann es so zu unwiderruflichen Schäden kommen.

Infolge eines Schlaganfalls treten oft erhebliche Einschränkungen bei den Körperfunktionen auf. Je schneller Menschen nach einem Schlaganfall versorgt werden, desto weniger Gehirnzellen sterben ab (engl.: „time is brain“, „Zeit ist Gehirn“) und desto besser ist auch die Prognose.


2. Was sind die Folgen eines Schlaganfalls?

Die körperlichen Folgen eines Schlaganfalls können je nach Schweregrad und nach dem betroffenen Bereich im Gehirn variieren. Dazu zählen vor allem:

  • Lähmung oder Schwäche und Schmerzen in verschiedenen Körperregionen, sprich Einschränkungen beim Gehen oder beim Stehen
  • Koordinationsschwierigkeiten und Einschränkungen der Feinmotorik, sprich Schwierigkeiten beim Heben von Gegenständen, beim Schreiben oder beim Essen
  • Sprachstörungen
  • Schluckstörungen

3. Was erhöht das Risiko für einen Schlaganfall?

Es gibt viele Faktoren, die das Risiko für einen Schlaganfall beeinflussen können. Dabei wird zwischen veränderbaren und nicht veränderbaren Risikofaktoren unterschieden.

 

Zu den nicht veränderbaren Risikofaktoren gehören:

  • Das Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Schlaganfälle.
  • Das Geschlecht: Männer erkranken im jüngeren und mittleren Alter häufiger an einem Schlaganfall als Frauen. Im höheren Alter haben Frauen dagegen ein höheres Schlaganfallrisiko – insbesondere wenn ein Diabetes vorliegt. Aufgrund der höheren Lebenserwartung von Frauen sind sie insgesamt häufiger von einem Schlaganfall betroffen. Bedingt durch das höhere Alter sind zudem die Folgen eines Schlaganfalls bei Frauen oft schwerwiegender als bei Männern.
  • Die Genetik: Menschen mit bekanntem Auftreten von Schlaganfällen in der Familie (Großeltern, Eltern) haben möglicherweise ein höheres Risiko, selbst einen Schlaganfall zu erleiden.

 

Darüber hinaus gibt es einige veränderbare Risikofaktoren. Dazu zählen:


4. Wie kann einem Schlaganfall vorgebeugt werden?

Die gute Nachricht: Circa 80 von 100 Schlaganfällen sind vermeidbar. Medizinische Fachgesellschaften raten unter anderem zu folgenden Maßnahmen:

  • Blutdruck: Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutdruck. Gehen Sie zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, sollten Sie einen erhöhten Blutdruck haben.
  • Ernährung: Achten Sie auf einen ausgewogenen Speiseplan mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, eiweißhaltigen Produkten wie Hülsenfrüchten, fettarmer Milch und Milchprodukten, gegebenenfalls magerem Fleisch und „gesunden Fetten” wie sie zum Beispiel in Nüssen, pflanzlichen Ölen und Fisch vorkommen.
  • Gewichtskontrolle: Auch ein gesundes Körpergewicht trägt dazu bei, das Schlaganfallrisiko zu senken. Der Body-Mass-Index (BMI) eines normalgewichtigen Menschen liegt zwischen 18,5 und 24,9 kg/m². Ab 25,0 bis 29,9 kg/m² spricht man von Übergewicht. Ab einem BMI über 30 kg/m² handelt es sich um Adipositas. Einen BMI-Rechner finden Sie in unserem Diabetes-Cockpit.
  • Körperliche Aktivität: Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf-System. Pro Woche werden mindestens 150 Minuten Bewegung mit moderater Intensität empfohlen. Zudem sollte möglichst viel Bewegung in den Alltag eingebaut werden.
  • Rauchstopp:Wer raucht, erhöht sein Schlaganfallrisiko erheblich. Das gilt auch für Passivrauchen, sprich den Zigarettenrauch anderer einzuatmen. Der Verzicht auf Rauchen ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung eines Schlaganfalls. Tipps und Anlaufstellen für den Rauchstopp finden Sie hier.
  • Alkohol: Verzichten Sie auf Alkohol oder versuchen Sie, Ihren Alkoholkonsum zu reduzieren. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft können selbst geringe Mengen Alkohol schädlich sein.
  • Stress gering halten: Chronischer Stress kann das Schlaganfallrisiko erhöhen. Strategien zur Stressbewältigung, zum Beispiel Meditation, Yoga oder Entspannungstechniken, können helfen.
  • Genügend Schlaf: Ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf ist wichtig für die allgemeine Gesundheit. Menschen mit Schlafapnoe-Syndrom (Atemstörungen während des Schlafs) sollten sich behandeln lassen, da es mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden sein kann.

5. Wie hängen Schlaganfall, Diabetes und Adipositas zusammen?

Schlaganfall, Diabetes und Übergewicht beziehungsweise starkes Übergewicht (Adipositas) stehen in einem komplexen Zusammenhang und können sich gegenseitig beeinflussen.

Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diabetes kann zu Veränderungen in den Blutgefäßen führen, die die Blutzufuhr zum Gehirn beeinträchtigen und somit das Risiko für Schlaganfälle erhöhen. Ein dauerhaft zu hoher Blutzuckerspiegel kann zudem zu Entzündungen und Schädigungen der Blutgefäße beitragen, was die Entstehung von Atherosklerose begünstigt. Besonders bei Frauen erhöht sich das Risiko für einen Schlaganfall durch Diabetes.

Adipositas ist oft mit einer Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes verbunden Zusätzlich belastet Adipositas das Herz-Kreislauf-System. Oft geht damit ein Bluthochdruck einher – ein Risikofaktor für Schlaganfälle. Darüber hinaus trägt Adipositas zur Entwicklung von Atherosklerose bei.

Treten Typ-2-Diabetes, Adipositas und Bluthochdruck gleichzeitig auf, sprechen Fachleute auch vom sogenannten Metabolischen Syndrom.


6. Was sind die Symptome eines Schlaganfalls?

Die Symptome eines Schlaganfalls können je nach Schwere und nach betroffenem Gehirnbereich variieren. Es gibt jedoch Anzeichen, die auf einen Schlaganfall hindeuten. Neurologinnen und Neurologen haben die sogenannte FAST-Regel entwickelt. Mithilfe dieser Regel können außenstehende Personen überprüfen, ob es sich um einen Schlaganfall handelt:

  • Face (Gesicht): Bitten Sie die Person, zu lächeln oder das Gesicht zu bewegen. Ein Mensch mit Schlaganfall kann Schwierigkeiten haben, das Lächeln zu kontrollieren oder eine Gesichtshälfte zu bewegen.
  • Arms (Arme): Plötzliche Schwäche oder Taubheit in einem Arm oder beiden Armen ist ein weiterer möglicher Hinweis. Bitten Sie die Person, ihre Arme anzuheben. Hat sie Schwierigkeiten, könnte das auf einen Schlaganfall hinweisen.
  • Speech (Sprache): Bitten Sie die Person, einen Satz nachzusprechen. Gelingt das nicht oder ist die Sprache undeutlich beziehungsweise „verwaschen“, liefert dies weitere Hinweise auf einen Schlaganfall.
  • Time (Zeit): Zeit ist entscheidend. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollten Sie sofort den Notruf 112 wählen. Unabhängig davon, ob die Symptome vorübergehend sind oder nicht.

 

Als weitere Symptome bei einem Schlaganfall können plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen, plötzlicher Schwindel, plötzliche Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht und plötzliche, starke Kopfschmerzen auftreten.

Gibt es Vorboten eines Schlaganfalls?

Als möglicher Vorbote eines Schlaganfalls gilt eine sogenannte transiente ischämische Attacke (TIA). Bei der TIA weisen betroffene Personen kurzzeitig neurologische Symptome auf, die durch eine vorübergehende Unterbrechung der Blutzufuhr zum Gehirn verursacht werden. Im Gegensatz zu einem Schlaganfall dauern bei einer TIA die Symptome weniger als 24 Stunden an. Oft treten sie nur für wenige Minuten auf.

Zu den typischen Symptomen einer TIA zählen:

  • Plötzliche Sehstörungen in einem oder beiden Augen
  • Plötzliche Taubheit oder Schwäche in einem Arm, einer Hand oder einem Bein, oft auf einer Körperseite
  • Plötzliche Verwirrung oder Schwierigkeiten beim Sprechen und Verstehen
  • Plötzlicher Schwindel oder Verlust des Gleichgewichts

 

Betroffene Personen sollten die Symptome einer TIA ernst nehmen. Sie deuten auf ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall hin. Wichtig ist, sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Ursachen der TIA zu klären und geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung eines Schlaganfalls zu ergreifen.


7. Wie wird ein Schlaganfall diagnostiziert?

Ärztinnen und Ärzten stehen heute zahlreiche Möglichkeiten für die Diagnose eines Schlaganfalls zur Verfügung:

  • Anamnese: Die Ärztin oder der Arzt fragt nach Vorerkrankungen und Beschwerden, speziell Sehstörungen, Sprachproblemen, Taubheitsgefühlen oder Schwäche.
  • Neurologische Untersuchungen: Mit verschiedenen Tests untersuchen Ärztinnen und Ärzte Reflexe, die Koordination sowie motorische und sensorische Fähigkeiten. Sensorische Nerven leiten Informationen der Sinne (Hören, Sehen, Schmecken, Riechen und Tasten) zum Gehirn. Motorische Nerven schicken Signale vom Gehirn an die Muskeln.
  • Bildgebende Verfahren: Die Computertomografie (CT) und die Magnetresonanztomografie (MRT, auch „Kernspin“ genannt) ermöglichen Einblicke in das Gehirn. Dadurch können Anzeichen eines Schlaganfalls wie Blutungen oder Infarkte nachgewiesen werden.
  • Laborwerte: Blutuntersuchungen geben Aufschluss über den Blutzuckerwert, die Blutfettwerte und andere Faktoren, die das Risiko für Gefäßerkrankungen erhöhen können.
  • Untersuchungen am Herz: Ein Elektrokardiogramm (EKG) zeigt, ob beispielsweise Herzrhythmusstörungen oder andere Herzerkrankungen vorliegen, die zu einem erneuten Schlaganfallrisiko beitragen können.

8. Wie wird ein Schlaganfall behandelt?

Die Behandlung eines Schlaganfalls hängt von der Art des Schlaganfalls (ischämisch oder hämorrhagisch) und der Schwere der Symptome ab. Zeit ist ein entscheidender Faktor: Eine schnelle Behandlung kann die Chancen auf eine vollständige Genesung erheblich verbessern.

Bei ischämischen Schlaganfällen versuchen Ärztinnen und Ärzte, mit speziellen Medikamenten das Blutgerinnsel aufzulösen und den Blutfluss wiederherzustellen. Diese sogenannte Thrombolyse ist jedoch nur innerhalb eines Zeitfensters von wenigen Stunden nach Beginn der Symptome wirksam. Eine mögliche Alternative ist, das Blutgerinnsel mechanisch zu entfernen (Thrombektomie). Dies geschieht mit einem Katheter, also einem sehr feinen Schlauch, der in dem betroffenen Blutgefäß bis zum Blutgerinnsel vorgeschoben wird.

Bei hämorrhagischen Schlaganfällen, die durch eine Blutung im Gehirn verursacht werden, ist die Kontrolle des Blutdrucks wichtig, um die Blutung zu verringern und weitere Schäden zu minimieren. Falls erforderlich, wird versucht, über einen chirurgischen Eingriff den Druck im Schädel zu reduzieren und so das Gehirn zu entlasten.

Unabhängig von der Art des Schlaganfalls überwachen und behandeln Ärztinnen und Ärzte die Patientinnen und Patienten oft in sogenannten “Stroke Units” (englisch für Schlaganfall-Einheit). Das sind Abteilungen, die auf die Behandlung von Schlaganfällen spezialisiert sind.

 

Die Prognose nach einem Schlaganfall kann stark variieren. Sie hängt von mehreren Faktoren ab, vor allem von

  • der Schwere des Schlaganfalls
  • der betroffenen Region im Gehirn
  • der Zeit bis zum Behandlungsbeginn
  • dem Vorliegen weiterer Erkrankungen

 

Einige Menschen erholen sich weitgehend und können nach mehreren Monaten ein relativ normales Leben führen, während andere langfristig beeinträchtigt sind und Hilfe benötigen.

Warum ist die Nachbehandlung eines Schlaganfalls so wichtig?

Nach einem Schlaganfall besteht die Gefahr, dass es zu einem weiteren Schlaganfall kommt. Genau hier setzt die sogenannte Sekundärprophylaxe an: Ärztinnen und Ärzte versuchen, durch eine Vielzahl an Maßnahmen dieses Risiko zu verringern. Sie orientieren sich an der individuellen Situation der Patientin oder des Patienten.

Rauchverzicht, eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und ein Körpergewicht im Normbereich sind entscheidende Faktoren zur Sekundärprophylaxe nach einem Schlaganfall. Oft verordnen Ärztinnen und Ärzte auch Medikamente, um das Risiko eines neuerlichen Blutgerinnsels zu verringern. Die Wahl des Medikaments hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa dem Gesundheitszustand, weiteren Erkrankungen oder Unverträglichkeiten gegen bestimmte Arzneimittel.

Wichtig ist auch, bei Menschen mit Bluthochdruck (arterieller Hypertonie) die Werte zu senken. Die Ärztin oder der Arzt wählt dafür geeignete Medikamente aus. Außerdem werden häufig Medikamente, zum Beispiel Statine, verschrieben, um den Cholesterinspiegel zu senken und das Risiko von Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose) und Blutgerinnseln zu reduzieren. Menschen mit Diabetes sollten ihre Blutzuckerwerte engmaschig kontrollieren. Nach ärztlicher Empfehlung kann es erforderlich sein, die Behandlung umzustellen.

Was passiert bei einer Reha nach einem Schlaganfall?

Die Rehabilitation, kurz Reha, nach einem Schlaganfall ist wichtig, um bei betroffenen Personen körperliche Funktionen wiederherzustellen und die Lebensqualität zu verbessern. Sie beginnt noch im Krankenhaus, gefolgt von der Reha in spezialisierten Einrichtungen. Je nach Art und Ausmaß der Einschränkung(en) kann die Genesung nach einem Schlaganfall längere Zeit in Anspruch nehmen. Da kein Schlaganfall dem anderen gleicht, sollten Patientinnen und Patienten bei Fragen zur Prognose mit den behandelnden Ärztinnen oder Ärzten sprechen.

Eine stationäre Reha wird in der Regel für 3 Wochen bewilligt. Sie umfasst je nach Einschränkung(en) unterschiedliche Aspekte. So ist das Ziel der Physiotherapie, Muskelkraft, Koordination, Gleichgewicht und Beweglichkeit zu verbessern. Sie kann zudem helfen, die Mobilität wiederherzustellen. Mit der Ergotherapie wiederum versuchen Behandelnde, Patientinnen und Patienten für den Alltag fit zu machen. Sprich: Sie lernen je nach Art ihrer Einschränkung(en), wieder zu gehen, sich selbst zu waschen, Gegenstände zu halten und vieles mehr.

Die Logopädie ist wichtig, falls der Schlaganfall die Sprach-, Sprech- oder Schluckfunktionen beeinträchtigt hat. Patientinnen und Patienten verbessern ihre Kommunikationsfähigkeiten und lernen, wie sie mit Schluckproblemen umgehen können. Die neuropsychologische Reha wiederum konzentriert sich auf Gehirnfunktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Denken und Problemlösung.

Darüber hinaus unterstützen Psychologinnen und Psychologen Menschen nach einem Schlaganfall. Gemeinsam entwickeln sie Strategien zur Bewältigung von Stress und Depressionen.

Viele Kliniken leiten Patientinnen und Patienten an, später zu Hause selbst zu trainieren. In den ersten 6 Monaten sind die größten Fortschritte zu erzielen.

Quellen:

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V.: S3-Leitlinie Schlaganfall. Langfassung. 2020
Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. et al.: Pocket-Leitlinie zur Rehabilitation von Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen. 2008
Deutsche Gesellschaft für Neurologie et al.: S2e-Leitlinie zur Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls. Langfassung. Version 5.1. 2022
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.: Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol. 2023
Greenberg, S. M. et al.: 2022 Guideline for the Management of Patients With Spontaneous Intracerebral Hemorrhage: A Guideline From the American Heart Association/American Stroke Association. In: Stroke, 2022, 53: e282-e361
Lau, L-H. et al.: Prevalence of diabetes and its effects on stroke outcomes: A meta-analysis and literature review. In: J Diabetes Investig, 2019, 10: 780-792
Ospel, J. et al.: Sex and Gender Differences in Stroke and Their Practical Implications in Acute Care. In: J Stroke, 2023, 25: 16-25
Wang S, et al.: Assessing causality between second-hand smoking and potentially associated diseases in multiple systems: A two-sample Mendelian randomization study. In: Nicotine Tob Res, 2023, ntad193
Stand: 07.05.2024