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Wie finde ich eine Ernährungsberatung?

Wissenschaftliche Unterstützung: Theresa Kössler

Egal ob Sie Gewicht reduzieren, lebensstilbedingte Erkrankungen behandeln oder einfach gesünder leben möchten – eine Ernährungsumstellung fällt häufig nicht leicht. Deshalb kann es ratsam sein, sich Unterstützung bei einer Ernährungsberatung zu suchen.

Eine Ernährungsberatung analysiert das persönliche Essverhalten, erklärt die Grundlagen einer ausgewogenen und gesunden Ernährung und bietet Tipps zur Umsetzung der Ernährungsumstellung. Dabei stehen die individuellen Ziele und Vorlieben im Mittelpunkt.

Qualitätsanforderungen an Ernährungsfachkräfte

Die Begriffe „Ernährungsberatung“, „Ernährungsberaterin“ oder „Ernährungsberater“ sind in Deutschland gesetzlich nicht geschützt. Das bedeutet, dass sich im Prinzip jede Person so bezeichnen darf, auch wenn keine anerkannte Ausbildung erfolgt ist. Doch wie kann man seriöse von unseriösen Angeboten unterscheiden?

Fach- und Berufsverbände haben Qualitätsanforderungen festgelegt und bilden danach zertifizierte Ernährungsberaterinnen und -berater aus. Grundlage für diese Ausbildung ist immer

  • ein Medizinstudium mit Weiterbildung zur Ernährungsmedizin,
  • eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Diätassistenz oder
  • ein Hochschulstudium mit Schwerpunkt Ernährungswissenschaften oder Ökotrophologie.

Nach der Ausbildung nehmen zertifizierte Ernährungsberaterinnen und ‑berater regelmäßig an Weiterbildungen teil. Die Beratung ist zudem frei von Produktwerbung oder -verkauf.

Eine Checkliste der Fach- und Berufsverbände hilft dabei zu erkennen, ob es sich um eine qualifizierte und zertifizierte Ernährungsberatung handelt.


Welche Anlaufstellen für die Ernährungsberatung gibt es?

Über die Websites der nachfolgenden Verbände und Fachgesellschaften können Sie nach qualifizierten und zertifizierten Ernährungsfachkräften in Ihrer Nähe suchen:


Was übernimmt die Krankenkasse?

Krankenkassen übernehmen meist einen Teil der Kosten für eine Ernährungsberatung. Wie hoch der Anteil ist, hängt von der jeweiligen Krankenkasse ab. Voraussetzung ist immer, dass die Ernährungsfachkraft qualifiziert ist und ein Ausbildungszertifikat vorweisen kann, das den Qualitätsanforderungen des „Leitfadens Prävention“ des Spitzenverbands Bund der Krankenkassen entspricht. Auch können Ärztinnen und Ärzte ihren Patientinnen und Patienten eine ärztliche Präventionsempfehlung für die Teilnahme an Gesundheitskursen ausstellen. Diese muss von der Krankenkasse bei der Förderentscheidung berücksichtigt werden.

Weitere Informationen zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse finden Sie hier.

Gut zu wissen:

Auf der Website der Zentralen Prüfstelle Prävention finden Sie eine Übersicht über qualitätsgeprüfte Präventionskurse zu den Themenfeldern Ernährung, Bewegung, Stressbewältigung/Entspannung und Suchtmittelkonsum. Die Kurse werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst.

Quellen:

Brehme, U. et al.: Wie qualifiziere ich mich zielsicher für die Ernährungsberatung und Ernährungstherapie? In: DGEwissen, 2023, 7: S15-S24
Bundeszentrum für Ernährung: Die nötige Qualifikation eines Ernährungsberaters. (Letzter Abruf: 07.05.2024)
Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Koordinierungskreis. (Letzter Abruf: 07.05.2024)
GKV-Spitzenverband: Präventionskurse. (Letzter Abruf: 07.05.2024)
Koordinierungskreis zur Qualitätssicherung in der Ernährungsberatung/-therapie und Ernährungsbildung: Rahmenvereinbarung zur Qualitätssicherung in der Ernährungsberatung/-therapie und Ernährungsbildung in Deutschland. 2024. (Letzter Abruf: 07.05.2024)
Stand: 07.05.2024