Nicht-übertragbare Erkrankungen
Wissenschaftliche Unterstützung: Dr. Katharina Lechner
Nicht-übertragbare Erkrankungen (englisch: Non-communicable Diseases, kurz NCD) sind chronische Erkrankungen, die, im Gegensatz zu Infektionskrankheiten, nicht durch Krankheitserreger weitergegeben oder direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Zu den NCD gehören verschiedene Erkrankungen wie beispielsweise:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Diabetes
- Adipositas (starkes Übergewicht)
- Krebs
- Chronische Atemwegserkrankungen wie die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Asthma bronchiale
- Psychische Erkrankungen
- Nierenerkrankungen
- Erkrankungen des Nervensystems
Nicht-übertragbare Erkrankungen – insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) – sind weltweit und in Deutschland die häufigsten Todesursachen. Zudem gehen NCD mit einer verminderten Lebensqualität und Lebenserwartung einher.
Risikofaktoren und Vorbeugung von nicht-übertragbaren Erkrankungen
Ursächlich für diese Erkrankungen ist ein Zusammenspiel aus vielen verschiedenen Risikofaktoren. Neben nicht beeinflussbaren Risikofaktoren wie einer genetischen Veranlagung, dem Alter oder dem Geschlecht, gibt es auch zahlreiche Risikofaktoren, die sich aktiv beeinflussen lassen. So tragen zum Beispiel Rauchen, eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und/oder Alkoholkonsum maßgeblich zur Entstehung vieler NCD bei.
Im Umkehrschluss kann vielen NCD durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, Rauchverzicht, kein oder möglichst wenig Alkohol, Stressabbau und ausreichend Schlaf wirksam vorgebeugt werden. Auch können bereits bestehende NCD durch einen gesundheitsförderlichen Lebensstil positiv beeinflusst werden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Rahmen eines globalen Aktionsplans zur Vorbeugung (Prävention) und Kontrolle von nicht-übertragbaren Erkrankungen 9 freiwillige Ziele für Staaten festgelegt. Darunter findet sich zum Beispiel
- die Reduzierung des Tabakkonsums,
- die Steigerung von körperlicher Aktivität,
- die Verbesserung der medikamentösen Versorgung zur Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall und
- die Verhinderung der Zunahme von Typ-2-Diabetes und Adipositas.
Die Ziele sollen die Krankheitshäufigkeit (Morbidität) und Sterbefälle (Mortalität) infolge nicht-übertragbarer Erkrankungen verringern.
diabinfo-Podcast Macht uns die Umwelt krank? mit Prof. Annette Peters
Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung oder der Klimawandel haben einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit. Welche Rolle spielen diese bei nicht-übertragbaren Krankheiten (NCDs) wie Diabetes oder auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Und was haben wir selbst in der Hand? Prof. Dr. Annette Peters, Direktorin des Instituts für Epidemiologie bei Helmholtz Munich, erklärt im diabinfo-Podcast die Zusammenhänge.
Quellen:
Arnett, D. K. et al.: 2019 ACC/AHA Guideline on the Primary Prevention of Cardiovascular Disease: A Report of the American College of Cardiology/American Heart Association Task Force on Clinical Practice Guidelines. In: Circulation, 2019, 140: e596-e646
Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten: Prävention nichtübertragbarer Krankheiten – eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. 2016
Marx, N. et al. (Hrsg.) (2023): Klinische Kardiologie – Krankheiten des Herzens, des Kreislaufs und der herznahen Gefäße. 9. Auflage. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg, ISBN: 978-3-662-62931-4
Robert Koch Institut: Epidemiologisches Bulletin – aktuelle Daten und Informationen zu Infektionskrankheiten und Public Health. 2023
Robert Koch Institut: Internationale Zusammenarbeit im Bereich der Nicht-übertragbaren Erkrankungen (Non-communicable Diseases). (Letzter Abruf: 07.05.2024)
Statistisches Bundesamt: Todesursachen nach Krankheitsarten 2022. (Letzter Abruf: 07.05.2024)
World Health Organization: The top 10 causes of death. (Letzter Abruf: 07.05.2024)
World Health Organization: Global action plan for the prevention and control of noncommunicable diseases 2013-2020. 2013
Stand: 07.05.2024
