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diabinfo-Podcast: Neue Folge

Sport und Leistungssport bei Diabetes Typ 1: Was sind die größten Herausforderungen?

Am Wochenende fand das Finale der Wimbledon Championships und der Fußball-EM statt, die Tour de France ist in vollem Gange und die Olympischen Spiele stehen in den Startlöchern: Der aktuelle Sommer steht ganz im Zeichen des Sports. Doch wie verhält es sich bei Sport oder gar Leistungssport und Diabetes? Im diabinfo-Podcast sprechen wir mit Sportwissenschaftler Prof. Dr. Dominik Pesta über die Herausforderungen beim Sport und Leistungssport mit Typ-1-Diabetes.

Im Allgemeinen verbessert Sport die Lebensqualität. Zudem hat Sport positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel, das Herz, die Muskulatur, die Knochen und sogar auf das Gehirn. Aktuell werden erwachsenen Personen mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche, aufgeteilt auf 3 Tage, empfohlen. Doch worauf sollten Menschen mit Diabetes beim Sport achten und ist auch Leistungssport mit Typ-1-Diabetes möglich?

 

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Der Blutzuckerspiegel beim Sport

Der Blutzuckerspiegel ist bei stoffwechselgesunden Personen sehr stabil und unterliegt nur geringen Schwankungen. Treibt man Sport, wird die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse heruntergefahren und gleichzeitig wird das Hormon Glukagon verstärkt freigesetzt. Dies führt dazu, dass Zucker (Glukose) aus der Leber freigesetzt werden kann und so die Muskulatur ausreichend mit Glukose versorgt wird.

Bei Typ-1-Diabetes fehlt die körpereigene Insulinproduktion. Daher ist es für Personen mit Typ-1-Diabetes schwer zu Beginn der sportlichen Aktivität die Insulinkonzentration im Blut schnell genug zu senken. Durch die verstärkte Durchblutung des gesamten Körpers während des Sports wird das injizierte Insulin zusätzlich aus dem Fettgewebe “herausgewaschen”, wodurch die Insulinkonzentration im Körper noch weiter ansteigt. Dies erhöht das Risiko für eine Unterzuckerung (Hypoglykämie). Menschen mit Diabetes sollten daher die Insulingabe vor dem Sport anpassen und/oder während des Sports schnellwirksame Kohlenhydrate zuführen. Zudem ist es wichtig, nach der sportlichen Einheit regelmäßig den Blutzucker zu kontrollieren.

Eine Unterzuckerung kann auch noch mehrere Stunden nach dem Sport auftreten. Dies ist auf eine verbesserte Insulinempfindlichkeit und den sogenannten Muskel-Auffülleffekt nach dem Sport zurückzuführen. Der Körper versucht, die leeren Glykogenspeicher im Muskel wieder mit Glukose aufzufüllen. Dieser Effekt dauert bis zu 24 Stunden nach der sportlichen Belastung an, weshalb es hilfreich sein kann die sportlichen Aktivitäten auf den Vormittag zu legen. So hat der Körper im Anschluss genügend Zeit zur Erholung und das Risiko für nächtliche Unterzuckerungen ist geringer.

 

diabinfo-Podcast mit Prof. Dr. Dominik Pesta

Sie finden den Podcast „Sport und Leistungssport bei Diabetes Typ 1: Was sind die größten Herausforderungen?“ mit Prof. Dr. Dominik Pesta sowie weitere interessante Videos und Podcast-Folgen wie immer in unserer Mediathek sowie auf den gängigen Streamingdiensten wie Spotify, Apple Podcasts, Podcast Addict und vielen mehr.

Zudem möchten wir Sie auf 2 weiterführende Artikel zum Thema Sport bei Typ-1-Diabetes hinweisen: