In früheren Studien konnte eine Therapie mit dem monoklonalen Antikörper Teplizumab bei Personen mit einem erhöhten Risiko, Typ-1-Diabetes zu entwickeln, den Ausbruch der Autoimmunerkrankung um rund 2 Jahre verzögern.
Studie bei neu diagnostiziertem Typ-1-Diabetes
In der PROTECT Studie untersuchen Forschende nun die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Teplizumab bei Kindern und Jugendlichen, bei denen bereits ein diagnostizierter Typ-1-Diabetes vorliegt. Teplizumab hemmt eine bestimmte Gruppe von Immunzellen, die nach aktuellem Stand der Forschung eine Rolle bei der Entstehung von Autoimmunreaktionen spielen und regt die Bildung regulatorischer T-Zellen an. Ziel der Immuntherapie ist, bei Menschen mit neu diagnostiziertem Typ-1-Diabetes die Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse zu verhindern, um so die körpereigene Insulinproduktion aufrechtzuerhalten und den Blutzuckerstoffwechsel zu normalisieren.
An der PROTECT Studie können Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 und 17 Jahren teilnehmen, bei welchen die Diagnose Typ-1-Diabetes nicht länger als 6 Wochen zurückliegt.
In Deutschland beteiligen sich an der internationalen Studie derzeit 7 Studienzentren. Die Finanzierung der Studie erfolgt mit Mitteln eines pharmazeutischen Herstellers.
Lesen Sie hier ein Interview zur PROTECT Studie mit PD Dr. med. Katharina Warncke, Oberärztin der Kinderendokrinologie und -diabetologie an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, München Klinik Schwabing und Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München.
Weitere Studien zur Behandlung, Früherkennung und Vorbeugung von Typ-1-Diabetes finden Sie hier.
Quellen:
The PROTECT Study – offizielle Webseite
Herold, K.C. et al.: An Anti-CD3 Antibody, Teplizumab, in Relatives at Risk for Type 1 Diabetes. In: NEJM, 2019, 381: 603-613