Betazellen und Diabetes
Betazellen sind insulinproduzierende Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Sterben diese Zellen ab oder verlieren sie ihre Funktionsfähigkeit, kann kein Insulin mehr gebildet werden. Es kommt zum Anstieg des Blutglukosespiegels (Hyperglykämie) – das Hauptmerkmal einer Diabetes-Erkrankung. Eine ausreichende Anzahl an funktionierenden Betazellen ist daher sehr wichtig, um den Blutglukosespiegel im Zielbereich halten zu können.
Funktionsverlust und Absterben von Betazellen
Verschiedene Faktoren können einen Funktionsverlust oder das Absterben (Apoptose) der Betazellen bedingen. Beispielsweise können sich aufgrund von Mutationen in bestimmten Genen nicht-funktionale Zellen bilden. Ebenfalls kann Stress im endoplasmatischen Retikulum (ER) der Betazelle über verschiedene Signalwege zu Funktionsstörungen und Apoptose führen. Ähnliche Auswirkungen auf die Betazellen kann oxidativer Stress haben. Auch eine Entzündung der aus Alpha- und Betazellen bestehenden Inselzellen kann eine Funktionsstörung der Betazellen zur Folge haben.
Neubildung von Betazellen als Behandlungsmöglichkeit?
Forschende sehen in der Stimulation der Zellteilung (Proliferation) von Betazellen eine vielversprechende Möglichkeit, die Anzahl der Betazellen zu erhöhen. Zudem wird untersucht, ob eine Differenzierung von Stammzellen helfen könnte, neue Betazellen zu bilden. Ein Stopp (Inhibition) der Dedifferenzierung von Betazellen könnte ebenfalls dazu beitragen, die Anzahl an Betazellen konstant zu halten.
Jedoch ist weitere Forschung notwendig, um die Differenzierung der Zellen sicher und präzise stimulieren zu können. Die Übertragung der bisherigen Studienergebnisse auf die klinische Anwendung bringt weitere Herausforderungen mit sich und wird noch einige Zeit beanspruchen, so die Forschenden.
Quelle:
Niu, F. et al.: β-cell neogenesis: A rising star to rescue diabetes mellitus. In: J Adv Res, 2024, 62: 71-89
